Beschreibung
Das Projekt befasste sich mit den Wegen von Schülerinnen und Schülern mit hervorragenden Schulleistungen trotz Benachteiligungen, die sich aus den Schwierigkeiten der Migrationserfahrung und dem niedrigen sozioökonomischen Status ergeben und mit ethnischen Ungleichheiten in der Bildung. Es wurde versucht, über eine bloße kritische Erklärung der anhaltenden Bildungsbenachteiligung ausländischer Schüler*innen hinauszugehen. Kern des Projektes war eine soziologische Studie aus der Perspektive benachteiligter Schüler*innen. An der Studie nahmen 11 Hochschuleinrichtungen und Berufsbildungszentren in Brescia teil. Das Projekt basierte auf der Sammlung von Schulautobiografien von 65 erfolgreichen Schüler*innen mit Migrationsgeschichte der ersten und zweiten Generation, die anhand eines umfangreichen Selbstinterviews die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der eigenen Schule und der mit ihrer Familie rekonstruierten Migrationserfahrung sowie die kritische Reflexion des eigenen Schulerfolgs. Das Projekt dauerte von 2017 bis 2019 und wurde von Cirmib (Zentrum für Initiativen und Forschung zur Migration) des Büros der Katholischen Universität des Heiligen Herzens von Brescia in Zusammenarbeit mit dem Territorialen Schulbüro von Brescia mit finanzieller Unterstützung der Eulo Foundation, der Katholischen Universität und dem Schulamt gefördert.
- Kinder bewahren ihre kulturelle Identität und eignen sich gleichzeitig neue kulturelle Werte und interkulturelle Kompetenzen an.
- Akademische Fähigkeiten der Kinder
- Sprachkompetenz der Kinder in der Landessprache
- Lebenszufriedenheit/Glück der Kinder
- Zugehörigkeitsgefühl der Kinder
- Institutions
- Lehrer*innen
Ex-post-Bewertung
Das Forschungsprojekt hat seine Ziele erreicht (ausführlich dokumentiert in dem 2019 erscheinenden Band). Die Erfolgsstrategien von Jugendlichen mit Migrationsgeschichte wurden anhand ihrer Schulautobiografien rekonstruiert. Die sorgfältige Analyse der empirischen Dokumentation und die Diskussion mit den Lehrer*innen und Autor*innen der Autobiografien brachten darüber hinaus ein unerwartetes Ergebnis der Forschung zutage: Die Mehrheit der Schüler*innen berichtete in den Texten von ihren Erfahrungen mit dem Projekt und reflektierte diese. Indem sie ihre Teilnahme an Su.Per. beschrieben, berichteten die Schüler*innen von emotionalen Reaktionen, positiven Auswirkungen auf ihre schulischen Orientierungen und einem neuen Sinn für ihre vergangenen und gegenwärtigen Erfahrungen. Die Tatsache, als hervorragende Schüler*in definiert zu werden und zur Gruppe der Klassen- oder Schulbesten zu gehören, hatte zur Folge, dass diese biografische Erfolgsperspektive möglich und sozial akzeptabel wurde, insbesondere für die am stärksten Benachteiligten.
https://www.corriere.it/scuola/secondaria/20_dicembre_10/storia-matar-iqra-acil-la-scuola-italiana-ci-ha-reso-ragazzi-super-a35021a8-3331-11eb-af7b-c18cb439eaf5.shtml
Ergebnisse der Projekte
Bibliographie (Link unten)
BÜCHER:
- Santagati M. (2019), Autobiografie di una generazione Su.Per. Il successo degli studenti di origine immigrata, Milano, Vita e Pensiero, Collana INSIDE Migration.
ARTIKEL:
- Santagati M. (2020). Family Migration and Educational Mobility. Pathways to Success in the Autobiographies of Girls of Moroccan Origin. Journal of Mediterranean Knowledge-JMK, 5(2), 193-217.
- Santagati M. (2020). Inspired by “The Polish Peasant”. Autobiographies of Successful Students with an Immigrant Background, Italian Sociological Review, 10(2) (open access).
- Santagati M. (2019), The (im)possible success of disadvantaged students. Reflections on education, migration and social change, Arxius de Ciències Socials (Universidad de Valencia), n. 40, pp. 51-58.
- Santagati M. (2018), Turning Migration Disadvantage into Educational Advantage. Autobiographies of Successful Students with an Immigrant Background. Revista de Sociología de la Educación (RASE, Universidad de Valencia), vol. 11, n. 2, pp. 315-334.
- Barabanti P., Santagati M. (2020), Studenti eccellenti con background migratorio: il contesto scolastico come fattore di successo. Autonomie Locali e Servizi Sociali, n. 2, pp. 441-458.
- Bertozzi R., Santagati M., Saruis T. (2020), I dilemmi degli insegnanti nella scuola multiculturale. Un approfondimento teorico ed empirico in prospettiva street-level, “Professionalità Studi”.
KAPITEL:
- Santagati M. (2019), Resilient students with an immigrant background. A sociological challenge, in Daher L., Gamuzza G., Leonora A.M., Gogacz A.M. (eds.), The Multi(inter)cultural School in Inclusive Societies. A Composite Overview of European Countries, Newcastle upon Tyne, Cambridge Scholars publishing, pp. 121-147.
- Santagati M. (2018), Studenti Su.Per. Un progetto di ricerca sul successo dei giovani con background immigrato, in Guazzini F., Scaglione S., Tusini S., Vetrugno R. (a cura di), Il mio futuro parla italiano. Migrazione e percorsi di integrazione sociale e linguistica, Pavia, Edizioni Altravista, pp. 51-65.
https://www.vitaepensiero.it/scheda-ebook/mariagrazia-santagati/autobiografie-di-una-generazione-super-9788834340509-369573.html
Reproduzierbarkeit
In dem 2019 erscheinenden Band Autobiographien einer Generation Su.Per.Der Erfolg von Schülerinnen und Schülern mit Migrationsgeschichte wird die Methodik des Forschungsprojekts detailliert beschrieben, der Entwurf der Schulautobiographie vorgestellt (S. 68-70), und die 65 Autobiographien vollständig veröffentlicht, was diese Forschungsidee in hohem Maße reproduzierbar macht, auch in anderen Kontexten und mit anderen Gruppen.
Die Forschung eignet sich auf eine diagnostische und praktische Weise zur Replikation für die biografische Bewertung der Integrationspolitik aus der Sicht der Protagonisten. Sie kann auch in der didaktischen Arbeit auf der Grundlage von direkten Lebenszeugnissen, Schreibproben und narrativer Kreativität eingesetzt werden. Der Kern von 65 Autobiografien könnte eine Grundlage für die Strukturierung von Online-Archiven mit unerwarteten Geschichten der Verbesserung darstellen, die benachteiligten Gruppen verschiedener Art eine Stimme geben. Sie kann als eine Textdatenbank, die im Laufe der Zeit umgesetzt und auf andere Gebiete auf nationaler Ebene und über die italienischen Grenzen hinaus ausgedehnt werden kann angelegt werden und nach dem Vorbild anderer Erfahrungen, die in soziologischen Studien bereits weit verbreitet sind, neue Wege für die Analyse von Big Data eröffnen. Und auch in qualitativer Hinsicht kann es für die kollektive Untersuchung der sich abzeichnenden Formen der Biografisierung des Sozialen, des Bildungswesens und der Politik für die Überarbeitung gemeinsamer Bedeutungen von Verdienst und Erfolg und die Entwicklung neuer Interventionspraktiken genutzt werden.
Motivation für die Einreichung
Das Projekt wurde ausgewählt, weil es sich um eine soziologische Studie handelt, die sich mit dem Erfolg von Kindern mit Migrationsgeschichte befasst. Es bietet eine andere Perspektive auf Wege der Inklusion.
