Eines der Ziele von IMMERSE ist es, eine sinnvolle Beteiligung zu erreichen, um ein umfassendes und genaues Bild von der Situation von Kindern mit Flucht- und Migrationsgeschichte in sechs Ländern zu erhalten. Da an dem Projekt eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure beteiligt ist, müssen Engagement und Beteiligung entsprechend angepasst werden.
Partizipative Bewertungen müssen altersgerecht sein. Das bedeutet, dass wir die Methoden, den Inhalt und unsere Erwartungen an das Alter und den Entwicklungsstand des Kindes anpassen müssen. Eine Workshop-Sitzung mit sechsjährigen Kindern beispielsweise wird nicht direkt eine große Menge detaillierter Textinformationen hervorbringen; sie wird dennoch ein Bild vom Leben dieser Kinder, ihren Sorgen und ihrem Wohlbefinden vermitteln. Sie gibt uns die Möglichkeit, mit diesen Kindern zu sprechen und sie zu beobachten, um ihre Ansichten mit denen anderer Altersgruppen abzugleichen.
Die Einbindung und Förderung der Beteiligung ist auf vielfältige Weise möglich. Für unterschiedliche Anlässe, Ziele und Zielgruppen können verschiedene Formate und Methoden verwendet werden. Die folgende Liste soll einen kurzen, wenn auch nicht vollständigen Überblick über die wichtigsten Formate geben.
Interview |
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Ein Forschungsinterview ist ein Gespräch zwischen einem Forscher, der den Ablauf des Gesprächs koordiniert und Fragen stellt, und einem Interviewpartner, der die Fragen des Forschers beantwortet. Interviews können vom Forscher in einem persönlichen Gespräch, über das Internet oder per Telefon geführt werden. Es kann ein strukturiertes, halbstrukturiertes oder unstrukturiertes Interview sein. |
Seminar |
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Ein Seminar ist ein Treffen einer Gruppe von Personen mit einem Lehrer oder Experten zur Schulung, Diskussion oder zum Studium eines bestimmten Problems oder Themas. Das Seminar ist eine beliebte Form der Wissensvermittlung. Das Seminar bietet eine tiefere Auseinandersetzung mit einem Thema als eine Vorlesung und ist durch eine kleine Gruppe und eine verstärkte Interaktion der Studierenden gekennzeichnet. |
Workshop |
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Ein Workshop ist in der Regel ein kurzes, lehrreiches Programm für eine relativ kleine Gruppe von Personen. Workshops konzentrieren sich auf Techniken und Fertigkeiten in einem bestimmten Bereich und sind eines der besten Formate, um die Beteiligung zu erhöhen und die Veranstaltung intim zu halten. Dieses Format eignet sich am besten für ein kleines, fokussiertes Publikum und erhöht die Flexibilität: Ein Teil kann online und der andere vor Ort stattfinden. |
Fokusgruppe |
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Das Forschungszentrum Spiral der Universität Lüttich definiert die Fokusgruppe als „eine qualitative Methode der Sozialforschung, die das Aufkommen aller Meinungen fördert“. Bei dieser Methode geht es nicht um die Suche nach einem Konsens, sondern darum, unterschiedliche Wahrnehmungen, Einstellungen, Überzeugungen und Widerstände innerhalb der Zielgruppen zu erfassen.
Genauer gesagt zielt die Technik auf eine unterschiedliche Anzahl von Teilnehmern ab und zielt darauf ab, eine offene Diskussion zwischen Interessenvertretern anzuregen, die der Logik der Kreativität folgt. Die Arbeit mit Fokusgruppen eignet sich am besten, wenn eine Analyse und Synthese einer spezifischen Themendiskussion angestrebt wird, die wiederum Konvergenz- und Divergenzpunkte zwischen verschiedenen Interessengruppen aufdeckt. Die Methode ermöglicht es, die Wahrnehmungen der betroffenen Akteure zu erfassen, ohne vorgefasste Meinungen oder die Überprüfung einer Hypothese. Sie kann die Einstellungen zu bestimmten Themen, Ursachen und Abhilfemaßnahmen erklären. Fokusgruppen fördern die Einbeziehung der Gemeinschaft, indem sie ihr das Wort erteilen. Letztlich bietet diese Methode den Fachleuten auf der Entscheidungsebene die Möglichkeit, politische Maßnahmen und Projekte zu entwickeln, die den Erwartungen der betroffenen Bevölkerungen oder Gruppen entsprechen. Der Erfolg der Fokusgruppe hängt von vier Hauptfaktoren ab. Die Rekrutierung der Teilnehmer muss nach homogenen Kriterien erfolgen. Es versteht sich von selbst, dass dieses Kriterium in Abhängigkeit von den untersuchten Themen bewertet werden muss. Ziel ist es, Gruppen zu bilden, in denen kein Faktor die Kommunikation behindert. Bei der Organisation der Gruppe müssen die Gesetze der Gruppendynamik beachtet werden, insbesondere was die Richtung des Austauschs entsprechend den Themen des Rasters betrifft. Die Anwesenheit eines erfahrenen Moderators ist daher unerlässlich. Die Entwicklung des Rasters muss den Zielen der Studie entsprechen und an die Zielgruppe angepasst sein. Schließlich sollte die Synthese der Ergebnisse systematisch erfolgen, mit quantifizierten Daten, d.h. Vergleich zwischen den Gruppen und Prozentsatz. |
Kongress |
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Ein Kongress ist eine Zusammenkunft von Personen, die auf demselben Gebiet arbeiten. Diese Veranstaltung kann einen Tag dauern – dann spricht man meist von einer Konferenz – oder eine mehrtägige Veranstaltung sein. Kongresse dienen dazu, Informationen über neue Erkenntnisse, Weiter- und Neuentwicklungen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Die Informationsvermittlung innerhalb des Kongresses erfolgt über Vorträge und Workshops.. |
World Café |
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World Café ist ein kreativer Prozess, der darauf abzielt, einen konstruktiven Dialog und den Austausch von Wissen und Ideen zu fördern, um ein Netzwerk des Austauschs und der Aktionen zu schaffen. Bei diesem Prozess wird die Atmosphäre eines Cafés nachgestellt, in dem die Teilnehmer in kleinen Gruppen an Tischen eine Frage oder ein Thema diskutieren. In regelmäßigen Abständen wechseln die Teilnehmer den Tisch. Ein Gastgeber bleibt am Tisch und fasst das vorherige Gespräch für die Neuankömmlinge zusammen. Die laufenden Gespräche werden dann mit Ideen aus früheren Gesprächen mit anderen Teilnehmern „befruchtet“. Am Ende des Prozesses werden die wichtigsten Ideen in einer Plenarversammlung zusammengefasst und die Möglichkeiten für Folgemaßnahmen diskutiert. |
Barcamp |
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Die Teilnehmer stellen das Programm selbst zusammen. Es ist eine Konferenz, bei der die Teilnehmer ihr Wissen und ihre Erfahrungen in Workshops, Vorträgen und Diskussionen austauschen. Bei einem Barcamp geht es in erster Linie darum, dass die Teilnehmer voneinander lernen. |
Open Space Technology |
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Open Space Technology (OST) ist ein Format, das im Rahmen des europäischen Projekts PRO-Ideal Plus entwickelt wurde. Der größte Vorteil dieser Methode ist die Möglichkeit, sie mit einer beliebigen Anzahl von Personen durchzuführen, d.h. auch mit einer großen Anzahl von Teilnehmern. Die Teilnehmer werden gebeten, eine mögliche gemeinsame Arbeitsagenda und eine Reihe von Aufgaben in Bezug auf ein bestimmtes zu diskutierendes Thema zu definieren. OST eignet sich am besten für komplexe Themen, die mit Konflikten, Komplexität, mehreren verschiedenen Personen und Meinungen und kurzen Entscheidungszeiten verbunden sind. Die Teilnehmer stellen konkrete Vorschläge und Projekte vor und wechseln dann zu ihren bevorzugten Themen und Gruppen. Jede Person, die einen Vorschlag macht, garantiert, dass sie in der Lage ist, unmittelbar nach der Diskussion einen Bericht mit den Ergebnissen und den wichtigsten von der Gruppe diskutierten Themen zu verfassen. |